Exmouth - Cape Range Nationalpark
31. 10. 2013


Kurz vor 6.00 h wurden wir wach, nachdem wir wieder gut geschlafen hatten. Es wurde etwas später hell, da wir gestern ein gutes Stück weiter nach Westen gefahren sind. Gegen 6.30 frühstückten wir ganz gemütlich. Heute wollten wir verschiedene Dinge in Exmouth erledigen und dann in den Cape Range Nationalpark fahren. Zunächst aber fuhren wir noch mal zu der Stelle, wo wir gestern bei der Ankunft die Nymphensittiche gesehen hatten. Wir brauchten nicht lange zu suchen bis wir sie fanden, diesmal sogar mit Bäumen und Gras als besserem Hintergrund als die dicken Stromkabel gestern.

Anschließend fuhren wir zu einem Einkaufszentrum, wo wir zunächst einen neuen Gasschlauch in einem Geschäft für Campingzubehör kauften. Damit konnten wir nun wieder mit unserem Gaskocher kochen. Nebenan befinden sich 2 IGA Supermärkte. In einem kaufte Tomoko wieder Lebensmittel ein, auch Brot in der nahen Bäckerei "Brumby`s". Als ich die Sachen hinten im Auto verstauen wollte, lief mir Wasser entgegen. Da war doch während der Fahrt unser am Boden stehender 10-l-Wasserbehälter umgefallen, genau auf meinen danebenstehenden Rucksack. Aus dem oberen Luftloch waren bestimmt 2 l ausgelaufen, die meinen Rucksack gründlich gewässert hatten. Ich räumte schnell alles aus und legte es in die Sonne zum Trocknen, so eine Sauerei… Hoffentlich haben Netbook und Videokamera keinen Schaden bekommen, sehen wir mal… Nun war Internet angesagt. Im Visitor-Center hatte man uns einige Adressen gegeben. Eine davon steuerten wir an, das Dive-Center von Exmouth. Die Verbindung war sehr gut und ich konnte meine 139 neuen Emails, von denen allerdings 90% Spam waren, schnell herunterladen. Wir blieben eine Stunde da, kostete uns jeweils 6,- $. So langsam meldete sich wieder der Hunger. Ich hatte vorhin bei Brumby`s leckeren Kuchen gesehen, den Tomoko merkwürdigerweise nicht bemerkt hatte. Dorthin fuhren wir und aßen jeder ein leckeres Stück Kuchen mit viel Whipped Cream drin. Dazu passte ein leckerer Cappuccino. Wir konnten draußen unter einem Sonnenschirm sitzen, da nur die Sonnenstrahlung heiß war, die Luft aber relativ angenehm blieb. Anschließend tankten wir das Auto wieder voll und hielten noch an einem Getränke-Supermarkt "Thirsty Camel", wo wir unsere Biervorräte ergänzten und eine Flasche Weißwein kauften mit einem schönen Etikett, das eine Ente zeigte. Entelchen war begeistert.

Um 12.30 h hatten wir alle Besorgungen erledigt und fuhren Richtung Norden zur Spitze der Halbinsel, wo die Straße einen Bogen macht und an der anderen Küstenseite nach Süden zum Nationalpark führt. Als erstes erreichten wir den Lighthouse Caravan-Park, der uns nicht so zusagte. Einige km weiter kam eine weiterer Caravan-Park "Yardie Homestead Caravan Park". Der war zwar schöner, aber trotz elektrischem Anschluss durfte man keine Geräte mit viel Stromverbrauch wie Klimaanlage, Toaster, elektrischer Wasserkocher usw. anschließen. Da die Lufttemperatur erträglich war und nachts es sicher stark abkühlen wird, überlegten wir, ob wir nicht auf einem einfachen Campingplatz mitten im Nationalpark übernachten sollten. Hier entdeckten wir übrigens unsere ersten Emus auf dieser Reise. Wir fuhren weiter. Bald kamen wir an eine Stelle, wo sich eine riesige Sanddüne auftürmte. Wir bogen kurz ab und erkletterten die Düne, von der wir einen herrlichen Blick auf das türkisfarbene Wasser des Indischen Ozeans hatten.

Bald danach erreichten wir den Eingang zum Nationalpark. Wir bezahlten den Eintritt von 12,- $ und fragten auch nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Der Ranger, eine Frau, informierte uns, dass die Plätze ziemlich voll seien, aber auf einem Platz sei noch ein schattiger Platz vorhanden. Als wir aber dort ankamen, stellten wir fest, dass an diesem Platz mit der Nr.11 kein Schatten war, außerdem lag der Platz nicht sehr schön. Ein Camping Host, bei dem wir uns melden sollten, war nicht zu sehen. Ein Nachbar sagte, dass der Host mit einem Boot zum Fischen hinausgefahren sei und wohl irgendwann zurückkommen werde. Darauf wollten wir nicht warten. Also fuhren wir die 8 km wieder zum Eingang zurück und sprachen erneut mit dem Ranger. Sie sagte uns, dass wir einfach weiterfahren sollten und schauen, wo noch etwas frei sei. Sie nannte uns auch einige Plätze, wo das der Fall war. Also fuhren wir wieder los. Am Tulki Beach bogen wir ab. Gleich bei der Einfahrt sahen wir 2 große Vögel, Australian Bustards (Trappe), ein Altvogel mit seinem Jungen, die gemütlich den Weg überquerten.

Nach ein paar Fotos fuhren wir auf den Campingplatz. Hier waren offensichtlich noch 2 Plätze frei. Als wir aber gerade auf einen gefahren waren, kam ein junges Paar vorbei, das genau diesen Platz reserviert hatte, wie sie uns auf einer Quittung zeigten. Ein Camp Host war auch hier nicht zu sehen. Also räumten wir das Feld, belegten den letzten freien Platz und warteten. Sicherheitshalber ließen wir alles unausgepackt im Auto. Ich inspizierte in der Zwischenzeit mal den Strand und Tomoko erkundete die nähere Umgebung. Dabei konnte sie einen männlichen Variegated Fairy-Wren und einen Singing Honeyeater fotografieren.

Irgendwann nach 16.00 h kam ein Auto, es war der sehnlichst erwartete Camp Host (ich nannte die übrigens "Camp Ghost", da sie nie da waren, wenn man sie brauchte). Nach freundlicher Begrüßung mussten wir feststellen, dass auch dieser Platz schon reserviert war. Die Dame war aber sehr freundlich und setzte sich per Walkie Talkie mit verschiedenen Campingplätzen in Verbindung. Auf einem Platz weiter im Süden (Kurragong) gab es noch einen freien Platz. Wir bezahlten an Ort und Stelle 15,- $ für eine Nacht und machten uns mit Quittung auf den etwa 15 minütigen Weg. Ich fuhr sehr langsam, da jetzt die Zeit gekommen war, wo die Tiere aktiver werden. Vorhin war mir trotz relativ langsamer Fahrt ein Vögelchen in die Windschutzscheibe geflogen, was uns beide sehr traurig stimmte… Am Campingplatz angekommen wurden wir freundlich vom Camp Host begrüßt. Der Platz gefiel uns besser als alle anderen, die wir vorher gesehen hatten. Wir packten unsere Campingmöbel aus und Tomoko begann bald mit Kochen. Heute gab es mexikanische Enchiladas. Dazu trank ich ein Bier, Tomoko Tee und ein Glas Wein.

Ein großes Känguru hüpfte vorbei, ein Red Kangaroo ? Wir waren uns nicht sicher, höchstwahrscheinlich doch ein Wallaby. Es herrschte ein heftiger Wind, der manchmal die Gasflamme löschte, wenn man sie zu klein einstellte. Das mit dem Wind war aber andererseits recht angenehm, auf eine Klimaanlage konnten wir deshalb gut verzichten. Auch einige kleine Vögel kamen näher: Singing Honeyeater, Variegated Fairy-wren (m+w), mehrere Zebra Finchs, White-winged Fairy-wren.

Da wir hier kein fließendes Wasser hatten, war alles etwas schwieriger. Tomoko wusch sich im Auto mit Wasser aus einem mitgeführten 25-l Tank, das sie in eine kleine Wanne gefüllt hatte. Der Himmel war wolkenlos und ließ einen schönen Sonnenuntergang erwarten. Wir aßen aber zunächst das leckere Essen, das Tomoko gekocht hatte. Um 18.15 h nahm ich meine Kamera in die Hand und kletterte die nahe Düne herauf. Von hier oben hatte ich eine fantastische Aussicht auf das Meer und die schnell untergehende Sonne. Die Wellen schimmerten golden, bis die Sonne immer tiefer sank und um 18.30 h endgültig unterging.

Nach dem Spülen verzogen wir uns beide ins Auto. Ich schrieb wie immer Tagebuch, Tomoko arbeitete an ihrer Übersetzung. Da wir keine Dusche hatten, musste ich mich vor dem schlafen gehen auch noch mit Wasser aus der Wanne waschen. Das klappte erstaunlich gut. Der Wind wehte angenehm kühl durch die durch Moskitogitter geschützten offenen Fenster. Um 21.15 h gingen wir ins Bett. Mal sehen wie wir schlafen werden…


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